Referenzen

Lernen Sie unsere Projekte kennen!

Die WiBA GmbH blickt auf eine jahrzehntelange Erfahrung und die Abwicklung Hunderter archäologischer Projekte zurück. Mehrere Hektar umfassende Ausgrabungen in großen Teams, kleine Baubegleitungen mit nur einem Archäologen am Bagger, Geländebegehungen im Zuge der Standortsuche für Windenergieanlagen, baubegleitende Untersuchungen von Baumaßnahmen in Stadtkernen – es gibt nichts, was wir nicht schon gemacht haben! Unsere Auftraggeber waren dabei sowohl private Bauherren als auch öffentliche Träger. Hier finden Sie eine Auswahl unserer Projekte.


Haben Sie Interesse an unseren Publikationen? Hier finden Sie eine Auswahl unserer aktuellen Artikel.

Projekte des Jahres 2023


Die WiBA GmbH hat 2023 wiederum zahlreiche großflächige Ausgrabungen in Hessen bauvorgreifend durchgeführt. Die Fülle der Funde und Befunde war bemerkenswert und manch ein Thema würde man gerne wissenschaftlich würdigen. Eine kleine, aber feine Maßnahme erfolgte in Zusammenarbeit mit der Universität Aarhus, bei der man sich ganz ohne Bagger und grobes Gerät einer spätpaläolithischen Fundstelle widmete. An folgenden Orten waren wir im Einsatz: 

  • Wetzlar-Münchholzhausen 
  • Weimar-Niederweimar 
  • Karben-Okarben: Gewerbegebiet & Vicus
  • Stockstadt am Rhein 
  • Butzbach-Ostheim & Butzbach-Griedel
  • Gudensberg
  • Rodheim-Bieber 
  • Mühlheim-Dietesheim 
  • Nidda-Harbwald 
  • Gensungen 
  • Reichelsheim-Heuchelheim
  • Heskem-Interkom

sowie an etlichen kleineren Baubegleitungen und Windparks.

Großen Dank an alle Teams!

Projekte des Jahres 2022


Das Jahr 2022 war erfreulicherweise ein sehr erfolgreiches Jahr für die WiBA GmbH. Rund 40 Projekte wurden begonnen, teilweise bereits abgeschlossen, andere werden im Jahr 2023 fortgesetzt werden. Wir waren unter anderem im Einsatz in

  • der Innenstadt von Gießen
  • am Steinbruch in Dainrode
  • in Ebsdorfergrund-Heskem
  • in Reichelsheim-Heuchelheim
  • in Stockstadt am Rhein
  • in Karben-Okarben
  • in Bad Hersfeld
  • in Butzbach-Ostheim und Butzbach-Griedel
  • in Wetzlar-Münchholzhausen
  • an der Burg Staufenberg
  • an der Amöneburg
  • in Gießen-Heuchelheim

sowie an den verschiedensten Windparks in Hessen. Danke an alle Teams für ihren unermüdlichen Einsatz!

 

Projekte des Jahres 2021


Im Jahr 2021 konnten wir erfolgreich über 30 Projekte umsetzen. Mit unseren Teams wurden Maßnahmen in Alsfeld, Bad Endbach, Burghaun, Fernwald, Glauburg, Butzbach-Griedel, Ebsdorfergrund-Heskem, Karben, Amöneburg-Mardorf, Bad Vilbel-Massenheim, Niederweimar, Florstadt-Nieder Mockstadt, Niestetal bei Kassel, Rotenburg/Hessen und Karben-Okarben durchgeführt. Die dabei freigelegten Befunde reichten vom Paläolithikum bis zur frühen Neuzeit, wobei uns einige Projekte besonders viel Einsatz abverlangten. Wir danken unserem gesamten Team, den Bauherren sowie der hessenARCHÄOLOGIE für eine wunderbare Zusammenarbeit und freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr 2022.

 

Die mittelalterliche Töpfereiwüstung ,Baldersdorf´


Die mittelalterliche Töpfereiwüstung „Baldersdorf“ zwischen Kirtorf-Lehrbach und Stadtallendorf-Niederklein war im Zuge des A49-Ausbaus von weitgehender Zerstörung bedroht. Daher wurde vom Landesamt für Denkmalpflege, Abt. hessenARCHÄOLOGIE, eine archäologische Ausgrabung vor Beginn der Bauarbeiten gefordert und diese von der WiBA GmbH umgesetzt. Gefunden wurden 15 Töpferöfen auf einem Areal von über 1 ha. Bei den Öfen handelte es sich um sog. liegende Töpferöfen, bei denen Feuerungsraum und Brennraum hintereinander angeordnet sind. Die Öfen waren so im ansteigenden Gelände angelegt worden, dass die Aufwinde am Hang die Führung des Brandes, also die Verteilung der Hitze im Ofen unterstützt haben. Im Umfeld der Öfen befanden sich Gruben unterschiedlicher Funktionen, Pfostengebäude, sowie Schichten aus Asche und gebranntem Lehm. Letztere hatten sich großflächig um die Öfen herum abgelagert, weil Brennraum und Feuerungsraum nach einem Brennvorgang geöffnet und gesäubert wurden. In allen genannten archäologischen Strukturen fanden sich sehr viele Scherben von den Keramikgefäßen, die vor Ort produziert wurden – gelegentlich auch vollständige Gefäße. Diese Funde geben Aufschluss über das Alter und die Dauer der Produktion vor Ort: sie stammen aus dem 12.-14. Jh.

 

Ein Grabhügel bei

Trendelburg, Lkr. Kassel


Im „Sieler Holz“, einem Waldgebiet bei Trendelburg, Kr. Kassel, liegt eine Nekropole von fünfzehn Hügelgräbern, die vermutlich in die mittlere Bronzezeit (1500-1200 v. Chr.) datieren. Für einen geplanten Windpark musste eines der Gräber im Frühjahr 2017 vollständig ausgegraben werden. Unter der Hügelschüttung fand sich ein Steinkreis von 10 bis 11 m Durchmesser, der bis zu drei Lagen hoch erhalten war. Trotz intensiver Suche konnte keine Bestattung im Inneren nachgewiesen werden.

 

Hattersheim am Main, Lkr. Main-Taunus-Kreis


Die Erschließungsmaßnahme für ein Gewerbegebiet in Hattersheim a.M. führte zu Bodeneingriffen an einer bereits bekannten Fundstelle. Daher wurden hier im Jahr 2020 von der WiBA bauvorgreifende Ausgrabungen durchgeführt. Die ältesten Grabungsbefunde befanden sich im Süden der Fläche und sind der jungsteinzeitlichen "Michelsberger Kultur" (4400–3500 v. Chr.) zuzurechnen. Bei vielen der aufgedeckten Strukturen handelte es sich um Siedlungsreste, vor allem Vorratsgruben. Eine der Gruben enthielt das Skelett eines Kindes, in einer zweiten Grube waren ein Neugeborenes und ein erwachsenes Individuum bestattet. Aus derselben Grube stammen auch ein einzelner menschlicher Schädel und eine Schädelkalotte, die zusammen mit zwei vollständig erhaltenen Gefäßen am Grubenrand platziert war. Da sich die "Michelsberger Kultur" durch das Fehlen von Friedhöfen auszeichnet und so recht wenig über das Bestattungswesen und die Totenbehandlung der damaligen Menschen bekannt ist, sind diese Befunde von besonderem Interesse für die Archäologie.

Bierstadt-Nord, Stadt Wiesbaden


In den Jahren 2019/2020 führte die WiBA GmbH bauvorgreifende archäologische Ausgrabungen im Bereich des 14 ha großen Baugebietes Bierstadt-Nord in Wiesbaden durch. Dabei wurden Siedlungsreste aus der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur (4400-3500 v. Chr.) freigelegt und untersucht – hauptsächlich Gruben und einige Pfostenstellungen.

Am südöstlichen Rand des Baugebietes fanden sich zudem fünf Gräber aus der Urnenfelderkultur, wobei ein Teil des Gräberfeldes wohl bereits Bauarbeiten der 1970er Jahre zum Opfer gefallen ist. Es handelte sich um Urnen mit Leichenbrandresten sowie Beigaben kleinerer Gefäße, Bronzenadeln und Bronzemesser. Diese datieren in das 12.-11. Jh. v. Chr.

 

Jungsteinzeitliche Siedlung bei Heskem, Lkr. Marburg-Biedenkopf


Beim Oberbodenabtrag im Bereich einer im Bau befindlichen Ortsumgehungsstraße bei Ebsdorfergrund-Heskem, Kr. Marburg-Biedenkopf, wurde eine Vielzahl von schwarzen Bodenverfärbungen aufgedeckt. Diese erwiesen sich als Gruben und Hausgrundrisse einer linearbandkeramischen Siedlung. Während der folgenden Ausgrabung wurden 25 Hausgrundrisse freigelegt, die offensichtlich mehreren Entwicklungsphasen jener ersten jungsteinzeitlichen Bauernkultur zuzuweisen sind (ca. 5500 – 4900 v. Chr.). Von besonderer Bedeutung ist einerseits die Existenz von ältestbandkeramischen Häusern und Funden, andererseits aber auch von Keramik, die in die jüngste Entwicklungsphase der linearbandkeramischen Kultur zu stellen ist. Zudem wurden zwei Bestattungen innerhalb der Siedlung dokumentiert, darunter das Skelett eines vermutlich 6-7 jährigen Mädchens in einer Grube zwischen zwei Häusern. Spannend waren auch fünf um eine Eintiefung angeordnete Grubenöfen, die offenbar zum Backen, Rösten oder Darren genutzt wurden.

Der römische Kultbezirk von Butzbach, Wetteraukreis


Heute liegen das Kohortenkastell Hunneburg, der dazugehörige vicus sowie das benachbarte Kleinkastell Degerfeld weitestgehend unter der dichten Bebauung der Stadt Butzbach. Die nicht überbauten Teile konnten 2005 immerhin als „Kernzone“ des UNESCO-Welterbes Obergermanisch-Rätischer Limes ausgewiesen werden.

Im Sommer 2017 fanden am Rande dieser Kernzone im Bereich zweier öffentlicher Grünflächen am Oberen Lachenweg, die zukünftig für Wohnbebauung genutzt werden sollen, archäologische Voruntersuchungen statt.

Neben einem historischen Straßenkörper am Südwestrand der Fläche konnte der Ausschnitt eines großen Gebäudekomplexes freigelegt werden, der sich bereits in seinem Aufbau deutlich von der „normalen“ Streifenhausbebauung eines römischen vicus unterscheidet. Vielmehr wiesen zwei freistehende quadratische, als Vierecktempel angesprochene Gebäude sowie eine Opfergrube auf eine kultische Nutzung des Areals hin.

Literaturreferenzen


Als Wissenschaftler liegt uns insbesondere die Aufarbeitung bereits ausgegrabener Fundkomplexe am Herzen, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hierfür haben wir eine Vielzahl von Mitarbeitern unterschiedlichster Forschungsschwerpunkte, die sich gerne intensiver mit einem Fundort auseinandersetzen, als es in der feldarchäologischen Praxis normalerweise möglich ist.


Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellung der aktuellen Publikationen unserer Mitarbeitenden.


2022


F. Schwellnus, Baldersdorf - Töpferei im hessischen Vogelsbergkreis. In: T. Brestel / M. Zeiler / F. Teichner, Zwischen Kontinenten und Jahrtausenden. Festschrift für Andreas Müller-Karpe zum 65. Geburtstag (Rahden/Westf. 2022) 73-78.


R. Urz / Chr. Lengemann, Leicht zu übersehen - Befunde des Endneolithikums und der Bronzezeit im Vorfeld des Kiesabbaus. Hessen-Archäologie 2022 (2023) 65-68.


U. Schneider / R. Nast / Chr. Meiborg, In den Fels gehauen: Überreste von Eisenerzverhüttung im südöstlichen Schiefergebirge. Hessen-Archäologie 2022 (2023) 83-88.


J. Lindenthal / H. Prison / B. Ruhl, Butzbach-Griedel - ein merowingerzeitlicher Friedhof neben dem vorgeschichtlichen Gräberfeld. Hessen-Archäologie 2022 (2023) 155-159.


B. König, Rotenburg an der Fulda - archäologische Maßnahmen 2020-2022. Hessen-Archäologie 2022 (2023) 238-242.


B. König, Bad Hersfeld - die Entwicklung eines Areals. Hessen-Archäologie 2022 (2023) 243-245.


F. Bartsch / J. Lindenthal / A. Mengel / K. Mohnike / F. Schwellnus, Ausgrabungen im befundreichen Gewerbegebiet Karben-Okarben "Am Warthweg". Hessen-Archäologie 2022 (2023) 291-295.


R.-J. Braun / Chr. Lengemann / Chr. Meiborg / R. Urz, Von der Vorgeschichte bis in die Neuzeit - Ergebnisse der Grabungen 2017-2021 in der Kiesgrube bei Niederweimar. Hessen-Archäologie 2022 (2023) 296-300.


S. Lindenthal / B. Ruhl, Von der Grabung ins Museum - frühe "Kelten" in Butzbach. Hessen-Archäologie 2022 (2023) 325-330.


2021


T. Birndorfer / K. Mohnike, Untersuchung einer Siedlung der Rössener Kultur in Reichelsheim-Weckesheim. Hessen-Archäologie 2021 (2022) 67-70.


J. Lindenthal / H. Prison / B. Ruhl / C. Johanning, Weitere vorgeschichtliche Bestattungen westlich vom „Heiligenhaus“ bei Butzbach-Griedel. Hessen-Archäologie 2021 (2022) 92-97


N. Georg, A. Pollum-Theus, H. Prison, J. Trabert, Neues aus der „Totenstadt in der Wetterau“. Hessen-Archäologie 2021 (2022) 114-119.


C. Lengemann / H. Prison / F. Schwellnus, Ein latènezeitliches Gehöft und eine mittelbronzezeitliche Brandbestattung in Bad Vilbel-Massenheim. Hessen-Archäologie 2021 (2022) 120-124.


J. Wangen, Ein Hof im Wandel der Zeit. Hessen-Archäologie 2021 (2022) 238-242.


F. Schwellnus, Zur Konstruktion der mittelalterlichen Töpferöfen der Wüstung Baldersdorf. Hessen-Archäologie 2021 (2022) 243-246.


T. Warneke, Späthallstattzeitliche Siedlungsgruben aus Willingen (Upland)-Schwalefeld. Hessen-Archäologie 2021 (2022) 129-131.


K. Paul / S. Sosnowski, 1.600 Jahre Dorfgeschichte von Birklar im archäologischen Befund. Hessen-Archäologie 2021 (2022) 310-314.


T. Warneke, Hochmittelalterliche Brunnen und Siedlungsreste aus Homberg (Efze). Hessen-Archäologie 2021 (2022) 226-229.



2020


P. Robinson / M.-C. Wenske, Ein unerwarteter Blick in die Vorgeschichte Florstadts – Häuser und Gruben aus der Bandkeramik. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 57–59.


J. Lindenthal / H. Prison / B. Ruhl / N. Georg, Großgartacher Häuser in Butzbach-Griedel. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 65–69.


F. Schwellnus / J. Trabert, Hattersheim am Main – mit Highspeed ins Neolithikum. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 70–74.


K. Mohnike, Wiesbaden-Bierstadt – 8 ha Baubegleitung zu Befunden der Michelsberger Kultur und der Urnenfelderzeit. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 75–77.


A.-M. Dürr / R. Dürr / K. Paul, Dezentrale Handwerker? – Spuren latènezeitlicher (Bunt-)Metallverarbeitung im Umfeld des Christenbergs bei Münchhausen-Niederasphe. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 110–114.


T. F. Warneke / M. Wingenfeld, Neue Ausgrabungen in der Fuldaer Langenbrückenstraße. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 204–208.


F. Schwellnus, Baldersdorf – Blechlawine statt Schutthalden. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 246–252.


N. Hansen / U. Schneider / A. Thiedmann, Überraschende Entdeckung unter dem Pflaster des Marktplatzes in Alsfeld. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 265–269.


A.-M. Dürr, Corona Funebris: zu den neuzeitlichen Totenkronen aus dem Friedhofsareal der Gemeindekirche aus Marburg-Moischt. Hessen-Archäologie 2020 (2021) 328-331.


2019


M.-C. Wenske / S. Schade-Lindig / J. Lindenthal, „Das Auge“ – ein Augenblick aus der Bronzezeit. Hessen-Archäologie 2019 (2020) 92–97.


A. Thiedmann / T. F. Warneke, Überraschende Entdeckung eines frühmittelalterlichenSteinfundamenthauses im Schwalm-Eder-Kreis. Hessen-Archäologie 2019 (2020) 143–146.


R. Dürr / A.-M. Dürr / S. Sosnowski / F. Teichner, Lünemütte, Lahnmötte, Mitte – eine frühmittelalterliche Siedlung bei Leun. Hessen-Archäologie 2019 (2020) 151–156.


F. Schwellnus / S. Sosnowski, Ein Friedhof erzählt Limburger Geschichte. Hessen-Archäologie 2019 (2020) 175–178.


F. Schwellnus, Neue Ausgrabungen im Stadtgebiet von Hattersheim a.M., Main-Taunus-Kreis. Hessen-Archäologie 2019 (2020) 217–220.



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